Flammenionisationsdetektor (FID) mit beheizter Messzelle zur Messung des Gesamt-Kohlenwasserstoff-Gehaltes (VOC) in Gasen
Der FID (Flammen-Ionistations-Detektor) zur Messung des Summenwertes organisch gebundenen Kohlenstoffs (Org-C) in Gasen wird in den unterschiedlichsten Bereichen von Industrie, Umweltschutz sowie Forschung und Entwicklung eingesetzt. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der schnellen UEG-Überwachung, der Arbeitsplatzüberwachung und Emissionsmessung bis zur Analyse der Abgase chemischer Prozesse bzw. aus Verbrennungsmaschinen wie Motoren.
Das Messprinzip des FID beruht auf der Bildung intermediärer geladener Spezies bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen in einer Wasserstoffflamme. Hierzu werden konstante Massenströme des Messgases sowie des Wasserstoffs einer Brennerdüse zugeführt und in einer laminaren Diffusionsflamme verbrannt. Während des Verbrennungsvorgangs bilden sich aus den Kohlenwasserstoffen kurzlebige Ladungsträger, deren Menge wiederum nur von der Menge der organisch gebundenen Kohlenstoffatome im Messgas abhängt. In guter Näherung ist es dabei unerheblich, in welcher Verbindung der Kohlenstoff vorliegt. Das gilt umso mehr, je enger die Substanzklassen sind, die im Gemisch vorliegen (nur Aliphate, nur Aromate).
Messgröße ist letztlich die Leitfähigkeit des Flammenraums, die in der Regel gemessen wird, indem zwischen der Düse und einem Metallring im Flammenraum eine Spannung angelegt und die Stromstärke gemessen wird.
Messaufgaben:
- Leckageüberwachung, Arbeitsplatzüberwachung
- Abgas- und Abluftmessung
- Schnelle Explosionsschutz-Überwachung
- Überwachung von Abgasen aus Verbrennungs- und anderen Prozessen
- Methan- Nicht-Methan-Messung
Zulassungen /Zertifikate:
MCerts (Sira MC 050062/04 vom 19.12.2019
nach MCERTRS Performance Standard V4 vom Juli 2018 in Übereinstimmung mit EN15267 QAL 1
Technische Ausführung im ThermoFID
Umgebungsluft wird über einen heißen katalytischen Konverter geführt, wobei enthaltene Kohlenwasserstoffe verbrannt werden, so dass nun kohlenwasserstofffreie Brennluft zur Verfügung steht. Diese Brennluft kann auch als Nullluft zur Nullpunktjustierung herangezogen werden. Falls notwendig, kann zusätzlich die Umgebungsluft mittels Adsorber vor dem Eintritt in das Gerät vorgereinigt werden.
Entscheidend für eine exakte und reproduzierbare Messung ist die Konstanz des Massenstrom, mit dem das Messgas der Düse zugeführt wird. Auch Schwankungen im Druck des Messgases dürfen weder die Druckverhältnisse in der Brennkammer noch den Massenstrom des Messgases beeinflussen.
Eine spezielle Gasführung für das Messgas und für die Versorgungsgase garantiert eine sehr hohe Langzeitkonstanz der Massenströme. Selbst Druckschwankungen des Messgases zwischen 300 mbar unter und 1.600 mbar über Atmosphärendruck führen zu keiner signifikanten Signalabweichung. Zur Einstellung eines konstanten Massenstroms des Messgases wird die Druckdifferenz konstant geregelt. Zwei unabhängige elektronische Differenzdruckregler halten den Differenzdruck gegenüber Atmosphärendruck immer auf einem gleichen Wert. Dadurch ist gewährleistet, dass weder Luftdruckschwankungen noch Höhenunterschiede den Messwert beeinflussen können.
Alternativ zu konventionellen Messgaspumpen werden beheizte Druckluft-betriebene Strahl- bzw. Injektorpumpen eingesetzt, die hinter der Brennkammer bzw. der Flammensperre angeordnet sind.
Injektorpumpen sind wartungsfrei, bieten höhere Toleranz gegen Kondensate sowie ölige Messgasbestandteile.
An keiner Stelle kommt das Messgas in direkten Kontakt mit den eingesetzten Regelarmaturen. Dies gilt sogar für die elektronische Durchflussüberwachung des Messgasstromes. Dieser Aufbau des Thermo-FIDs führt zu sehr kleinen Totvolumina. Dies wiederum hat extrem kurze Ansprechzeiten der Messung zur Folge.
Um Kondensation der Verbrennungsprodukte und damit einhergehende Korrosion zu vermeiden, ist der ganze Detektorblock auf Temperaturen zwischen 120 °C und 200 °C beheizt.<\b>
Grenzen der FID-Messtechnik: Tetrachlorkohlenstoff, Formaldehyd, Ameisensäure
Bei organischen Verbindungen mit Heteroatomen wie Halogenen oder Sauerstoff fällt das FID-Signal deutlich schwächer aus, weil bei deren Verbrennung weniger bzw. kaum intermediäre Ladungsträger entstehen. Dies gilt umso mehr, je weniger CH-Bindungen eine Komponente aufweist, wie beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff CCl4 oder Formaldehyd CH2O oder Ameisensäure HCOOH.
Für solche Anwendungen empfiehlt sich anstatt eines FID eher der Umstieg auf einen FTIR-Analysator.
Die Familie der Thermo FID Analysatoren, Ausführungsvarianten
Der Thermo-FID ES ist die Modellvariante im 19″ Einschub-Gehäuse. Standardmäßig ausgestattet mit Strahl-/Injektorpumpe, optional mit Membranpumpe. | |
Der Thermo-FID TG ist ist die Modellvariante im Tischgehäuse. Standardmäßig ausgestattet mit Strahl-/Injektorpumpe, optional mit Membranpumpe | |
Der Thermo-FID FE ist die Modellvariante im Feldgehäuse für den rauen Einsatz im Feld. Geeignet fürr Wand- oder Plattenmontage. Messgasförderung nur mit Strahl-/Injektorpumpe. Gehäuseausführung in Schutzart IP65. Auch als Version für den Ex-Bereich der Zone 1 in der Schutzart „Überdruckkapselung“ EEx p nach ATEX 94/9/EG erhältlich. | |
Der Thermo-FID PT63 ist die Modellvariante im tragbaren 2/3 19″ Gehäuse. Messgasförderung nur mit Membranpumpe. Optional kann eine Halterung für Gasflaschen und Druckminderer für Wasserstoff und Referenzgas ergänzt werden. |
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Der Thermo-FID PT84 ist die Modellvariante im tragbaren 2/3 19″ Gehäuse, bereits erweitert um eine Halterung für Gasflaschen und Druckminderer für Wasserstoff und Referenzgas. Messgasförderung realisiert nur über interne Membranpumpe. | |
Der Thermo FID-MK ist die Modellvariante als Messkopf zur direkten Montage am Messort über einen DIN-Flansch, ohne Filter und Messgasaufbereitung. Tauglich für den rauen Einsatz vor Ort. Messgasförderung nur mit Strahl-/Injektorpumpe. Gehäuseausführung in Schutzart IP65. Auch als Version für den Ex-Bereich der Zone 1 in der Schutzart „Überdruckkapselung“ EEx p nach ATEX 94/9/EG und als Version nach IP65 erhältlich. |
Technische Daten
für verschiedenen Modelle des Thermo-FID: „PT“, „ES“, „TG“, „FE“, „MK“ | |
Spezifikationen | |
Versorgungsspannung: | 230/115V 50-60Hz |
Leistungsaufnahme: | 250 VA |
Temperaturregler: | Zusätzlicher Temperaturregler für 1 externe Sonde: 930VA |
1 analoger Eingang: | Wasserstoffüberwachung, 4 – 20 mA |
1 Druckerschnittstelle: | für Messwert und Status RS232, EPSON kompatibel |
Messwertausgang: | 0/4 bis 20 mA, Bürde: 600Ω |
Einheiten: | wählbar: ppm, mg/m3, Vol-%, %-UEG |
Messbereichsumfang: | 0,5 bis 100 000 mg org. C/ m3
Modell PT |
Messbereiche : | frei wählbar, lineare Kennlinie |
Nachweisgrenze: | < 0,1 mg org C/m3 |
t90-Zeit: | bezogen auf Messgasänderungen direkt am Messgaseingang des Gerätes, < 0,5 Sek. für Messwertänderung >20 mg org. C/ m3, 17. BImSchV 5 Sek. |
t90-Zeit „MK“: | bezogen auf Messgasänderungen direkt am Eingang der Sonde mit einer Länge von 0,5 < 2 Sek. Messwert für Messwertänderung > 20 mg org. C/ m3 17. BImSchV 7, 5 Sek. |
Messgas: | selbstansaugend 25 oder 90 l/h bei 1013 mbar |
Detektortemperatur: | wählbar, 110 °C … 200 °C; Ausnahme: Modell PT (tragbar): 110 °C bis 170 °C maximal (T2); 130 °C bis 165 °C (T3); |
Zusatzheizung: | 60 °C bis 210 °C Ausnahme: Modell PT (tragbar); |
Temperaturfühler: | Pt100, für Zusatzheizung |
Umgebungstemperatur: | -5 °C bis +40 °C Ausnahme: Modell PT (tragbar); |
Versorgungsgase | |
Druckluft: | gereinigt und kondensatfrei 5 bar abs. 2 mn3/ h |
Wasserstoff Qualität 5.0: |
2 bar abs. ca. 40 ml/min |
Kalibriergas: | 3 bar abs. ca. 130 ln/ h |
Nullgas und Brennluft: | über eingebauten Katalysator aus Umgebungsluft |
Optionen | |
Statuskarte: | – Statussignale: Ausfall, Wartungsbedarf, Service (potentialfreie Kontakte) – 4 Messwertausgänge: 0/4 bis 20 mA, galvanisch getrennt, Bürde 600 Ω – 4 Grenzwertkontakte für Messwert, Grenzwerte frei wählbar (potentialfreie Kontakte) – 2 analoge Eingänge mit Spannungsversorgung zur Überwachung der Gasversorgung – 2 digitale Ausgänge 24V/DC 500 mA zum Umschalten des Wasserstoffvorrates – 2 digitale Eingänge für Auto-Cal.-Start und Auto-Cal.-Abbruch – 2 digitale Eingänge zur freien Parametrierung auf Statusausgänge – 1 digitaler Ausgang 24V/ DC 500 mA, über Zeitprogramm parametrierbar |
Messstellensteuerkarte: | für Messstellenumschaltung – 8 digitale Leistungsausgänge 24VDC/ 500 mA zur Ansteuerung der Messstellenventile – 8 Grenzwertkontakte für Messwert – 8 digitale Eingänge für externe Messstellenanwahl |
Analogkarte: | für Messstellenumschaltung – 8 Messwertausgänge 0/4 bis 20 mA, Bürde 600 Ω |
Weitere Optionen: | beheizte Leitung, Druckminderer, Ventilmatrix für Vielpunktsysteme, Probenahmesysteme, Verdünnungssonden, Konverter für die „Nicht Methan“ Messung. |